Das Eselsfest

1.

An dieser Stelle der Litanei aber konnte Zarathustra sich nicht länger bemeistern, schrie selber I-A, lauter noch als der Esel, und sprang mitten unter seine tollgewordenen Gäste. „Aber was treibt ihr da, ihr Menschenkinder? rief er, indem er die Betenden vom Boden empor riss. Wehe, wenn euch Jemand Anderes zusähe als Zarathustra:

Jeder würde urtheilen, ihr wäret mit eurem neuen Glauben die ärgsten Gotteslästerer oder die thörichtsten aller alten Weiblein!

Und du selber, du alter Papst, wie stimmt Das mit dir selber zusammen, dass du solchergestalt einen Esel hier als Gott anbetest?“ —

„Oh Zarathustra, antwortete der Papst, vergieb mir, aber in Dingen Gottes bin ich aufgeklärter noch als du. Und so ist’s billig.

Lieber Gott also anbeten, in dieser Gestalt, als in gar keiner Gestalt! Denke über diesen Spruch nach, mein hoher Freund: du erräthst geschwind, in solchem Spruch steckt Weisheit.

Der, welcher sprach „Gott ist ein Geist“ — der machte bisher auf Erden den grössten Schritt und Sprung zum Unglauben: solch Wort ist auf Erden nicht leicht wieder gut zu machen!

Mein altes Herz springt und hüpft darob, dass es auf Erden noch Etwas anzubeten giebt. Vergieb das, oh Zarathustra, einem alten frommen Papst-Herzen! —“

— „Und du, sagte Zarathustra zu dem Wanderer und Schatten, du nennst und wähnst dich einen freien Geist? Und treibst hier solchen Götzen- und Pfaffendienst?

Schlimmer, wahrlich, treibst du’s hier noch als bei deinen schlimmen braunen Mädchen, du schlimmer neuer Gläubiger!“

„Schlimm genug, antwortete der Wanderer und Schatten, du hast Recht: aber was kann ich dafür! Der alte Gott lebt wieder, oh Zarathustra, du magst reden, was du willst.

Der hässlichste Mensch ist an Allem schuld: der hat ihn wieder auferweckt. Und wenn er sagt, dass er ihn einst getödtet habe: Tod ist bei Göttern immer nur ein Vorurtheil.“

— Und du, sprach Zarathustra, du schlimmer alter Zauberer, was thatest du! Wer soll, in dieser freien Zeit, fürderhin an dich glauben, wenn du an solche Götter-Eseleien glaubst?

Es war eine Dummheit, was du thatest; wie konntest du, du Kluger, eine solche Dummheit thun!

„Oh Zarathustra, antwortete der kluge Zauberer, du hast Recht, es war eine Dummheit, — es ist mir auch schwer genug geworden.“

— „Und du gar, sagte Zarathustra zu dem Gewissenhaften des Geistes, erwäge doch und lege den Finger an deine Nase! Geht hier denn Nichts wider dein Gewissen? Ist dein Geist nicht zu reinlich für diess Beten und den Dunst dieser Betbrüder?“

„Es ist Etwas daran, antwortete der Gewissenhafte und legte den Finger an die Nase, es ist Etwas an diesem Schauspiele, das meinem Gewissen sogar wohlthut.

Vielleicht, dass ich an Gott nicht glauben darf: gewiss aber ist, dass Gott mir in dieser Gestalt noch am glaubwürdigsten dünkt.

Gott soll ewig sein, nach dem Zeugnisse der Frömmsten: wer so viel Zeit hat, lässt sich Zeit. So langsam und so dumm als möglich: damit kann ein Solcher es doch sehr weit bringen.

Und wer des Geistes zu viel hat, der möchte sich wohl in die Dumm- und Narrheit selber vernarren. Denke über dich selber nach, oh Zarathustra!

Du selber — wahrlich! auch du könntest wohl aus Überfluss und Weisheit zu einem Esel werden.

Geht nicht ein vollkommner Weiser gern auf den krümmsten Wegen? Der Augenschein lehrt es, oh Zarathustra, — dein Augenschein!“

— „Und du selber zuletzt, sprach Zarathustra und wandte sich gegen den hässlichsten Menschen, der immer noch auf dem Boden lag, den Arm zu dem Esel emporhebend (er gab ihm nämlich Wein zu trinken). Sprich, du Unaussprechlicher, was hast du da gemacht!

Du dünkst mich verwandelt, dein Auge glüht, der Mantel des Erhabenen liegt um deine Hässlichkeit: was thatest du?

Ist es denn wahr, was Jene sagen, dass du ihn wieder auferwecktest? Und wozu? War er nicht mit Grund abgetödtet und abgethan?

Du selber dünkst mich aufgeweckt: was thatest du? was kehrtest du um? Was bekehrtest du dich? Sprich, du Unaussprechlicher!“

„Oh Zarathustra, antwortete der hässlichste Mensch, du bist ein Schelm!

Ob Der noch lebt oder wieder lebt oder gründlich todt ist, — wer von uns Beiden weiss Das am Besten? Ich frage dich.

Eins aber weiss ich, — von dir selber lernte ich’s einst, oh Zarathustra: wer am gründlichsten tödten will, der lacht.

„Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tödtet man“ — so sprachst du einst. Oh Zarathustra, du Verborgener, du Vernichter ohne Zorn, du gefährlicher Heiliger, — du bist ein Schelm!“

2.

Da aber geschah es, dass Zarathustra, verwundert über lauter solche Schelmen-Antworten, zur Thür seiner Höhle zurück sprang und, gegen alle seine Gäste gewendet, mit starker Stimme schrie:

„Oh ihr Schalks-Narren allesammt, ihr Possenreisser! Was verstellt und versteckt ihr euch vor mir!

Wie doch einem Jeden von euch das Herz zappelte vor Lust und Bosheit, darob, dass ihr endlich einmal wieder wurdet wie die Kindlein, nämlich fromm, —

— dass ihr endlich wieder thatet wie Kinder thun, nämlich betetet, hände-faltetet und „lieber Gott“ sagtet!

Aber nun lasst mir diese Kinderstube, meine eigne Höhle, wo heute alle Kinderei zu Hause ist. Kühlt hier draussen euren heissen Kinder-Übermuth und Herzenslärm ab!

Freilich: so ihr nicht werdet wie die Kindlein, so kommt ihr nicht in das Himmelreich. (Und Zarathustra zeigte mit den Händen nach Oben.)

Aber wir wollen auch gar nicht in’s Himmelreich: Männer sind wir worden, — so wollen wir das Erdenreich.“

3.

Und noch einmal hob Zarathustra an zu reden. „Oh meine neuen Freunde, sprach er, — ihr Wunderlichen, ihr höheren Menschen, wie gut gefallt ihr mir nun, —

— seit ihr wieder fröhlich wurdet! Ihr seid wahrlich alle aufgeblüht: mich dünkt, solchen Blumen, wie ihr seid, thun neue Feste noth,

— ein kleiner tapferer Unsinn, irgend ein Gottesdienst und Eselsfest, irgend ein alter fröhlicher Zarathustra-Narr, ein Brausewind, der euch die Seelen hell bläst.

Vergesst diese Nacht und diess Eselsfest nicht, ihr höheren Menschen! Das erfandet ihr bei mir, Das nehme ich als gutes Wahrzeichen, — Solcherlei erfinden nur Genesende!

Und feiert ihr es abermals, dieses Eselsfest, thut’s euch zu Liebe, thut’s auch mir zu Liebe! Und zu meinem Gedächtniss!“

Also sprach Zarathustra.

La fête de l’âne

1.

En cet endroit de la litanie cependant, Zarathoustra ne put se maîtriser davantage. Il cria lui-aussi : I-A à plus haute voix encore que l’âne et sauta au milieu de ses hôtes devenus fous. « Mais que faites-vous donc là — enfants des hommes ? S’écria-t-il en soulevant de terre ceux qui priaient. Malheur à vous, si quelqu’un d’autre que Zarathoustra vous regardait :

Chacun jugerait que vous êtes devenus, avec votre foi nouvelle, les pires des blasphémateurs, ou les plus insensées de toutes les vieilles femmes !

Et toi-même, vieux pape, comment es-tu d’accord avec toi-même en adorant ainsi un âne comme s’il était Dieu ? »

« Ô Zarathoustra, répondit le pape, pardonne-moi, mais dans les choses de Dieu je suis encore plus éclairé que toi. Et cela est juste ainsi.

Plutôt adorer Dieu sous cette forme que de ne point l’adorer du tout ! Réfléchis à cette parole, mon éminent ami : tu devineras vite que cette parole renferme de la sagesse.

Celui qui a dit : « Dieu est esprit » — a fait jusqu’à présent sur la terre le plus grand pas et le plus grand bond vers l’incrédulité : ce ne sont pas là des paroles faciles à réparer sur la terre !

Mon vieux cœur saute et bondit de ce qu’il y ait encore quelque chose à adorer sur la terre. Pardonne, ô Zarathoustra, à un vieux cœur de pape pieux ! » —

— « Et toi, dit Zarathoustra au voyageur et à l’ombre, tu t’appelles esprit libre, tu te figures être un esprit libre ? Et tu te livres ici à de pareilles idolâtries et à de pareilles momeries ?

En vérité, tu fais ici de pires choses que tu n’en faisais auprès des jeunes filles brunes et malignes, toi le croyant nouveau et malin ! »

« C’est triste, en effet, répondit le voyageur et l’ombre, tu as raison : mais qu’y puis-je ! Le Dieu ancien revit, ô Zarathoustra, tu diras ce que voudras.

C’est le plus laid des hommes qui est cause de tout : c’est lui qui l’a ressuscité. Et s’il dit qu’il l’a tué jadis : chez les Dieux la mort n’est toujours qu’un préjugé. »

« Et toi, reprit Zarathoustra, vieil enchanteur malin, qu’as-tu fait ? Qui donc croira encore en toi, en ces temps de liberté, si tu crois à de pareilles âneries divines ? »

Tu as fait une bêtise ; comment pouvais-tu, toi qui es rusé, faire une pareille bêtise ! »

« Ô Zarathoustra, répondit l’enchanteur rusé, tu as raison, c’était une bêtise, — il m’en a coûté assez cher. »

« Et toi aussi, dit Zarathoustra au consciencieux de l’esprit, réfléchis donc et mets ton doigt à ton nez ! En cela rien ne gêne-t-il donc ta conscience ? Ton esprit n’est-il pas trop propre pour de pareilles adorations et l’encens de pareils bigots ?

« Il y a quelque chose dans ce spectacle, répondit le consciencieux, et il mit le doigt à son nez, il y a quelque chose dans ce spectacle qui fait même du bien à ma conscience.

Peut-être n’ai-je pas le droit de croire en Dieu : mais il est certain que c’est sous cette forme que Dieu me semble le plus digne de foi.

Dieu doit être éternel, selon le témoignage des plus pieux : qui a du temps de reste s’accorde du bon temps. Aussi lentement et aussi bêtement que possible : avec cela il peut vraiment aller loin.

Et celui qui a trop d’esprit aimerait à s’enticher même de la bêtise et de la folie. Réfléchis sur toi-même, ô Zarathoustra !

Toi-même — en vérité ! tu pourrais bien, par excès de sagesse, devenir un âne.
Un sage parfait n’aime-t-il pas suivre les chemins les plus tortueux ? L’apparence le prouve, ô Zarathoustra, — ton apparence ! »

— « Et toi-même enfin, dit Zarathoustra en s’adressant au plus laid des hommes qui était encore couché par terre, les bras tendus vers l’âne (car il lui donnait du vin à boire). Parle, inexprimable, qu’as-tu fait là !

Tu me sembles transformé, ton œil est ardent, le manteau du sublime se drape autour de ta laideur : qu’as-tu fait ?

Est-ce donc vrai, ce que disent ceux-là, que tu l’as ressuscité ? Et pourquoi ? N’était-il donc pas avec raison tué et périmé ?

C’est toi-même qui me sembles réveillé : qu’as-tu fait ? Qu’as-tu interverti ? Pourquoi t’es-tu converti ? Parle, inexprimable ! »

« Ô Zarathoustra, répondit le plus laid des hommes, tu es un coquin !

Si celui-là vit encore, ou bien s’il vit de nouveau, ou bien s’il est complètement mort, — qui de nous deux sait cela le mieux ? C’est ce que je te demande.

Mais il y a une chose que je sais, — c’est de toi-même que je l’ai apprise jadis, ô Zarathoustra : celui qui veut tuer le plus complètement se met à rire.

« Ce n’est pas par la colère, c’est par le rire que l’on tue » — ainsi parlais-tu jadis. Ô Zarathoustra, toi qui restes caché, destructeur sans colère, saint dangereux, — tu es un coquin ! »

2.

Mais alors il arriva que Zarathoustra, étonné de pareilles réponses de coquins, s’élança de nouveau à la porte de sa caverne et, s’adressant à tous ses convives, se mit à crier d’une voix forte :

« Ô vous tous, fols espiègles, pantins ! pourquoi dissimuler et vous cacher devant moi !

Le cœur de chacun de vous tressaillait pourtant de joie et de méchanceté, parce que vous êtes enfin redevenus comme de petits enfants, c’est-à-dire pieux, —

— parce que vous avez enfin agi de nouveau comme font les petits enfants, parce que vous avez prié, joint les mains et dit « cher bon Dieu » !

Mais maintenant quittez cette chambre d’enfants, ma propre caverne, où aujourd’hui tous les enfantillages ont droit de cité. Rafraîchissez dehors votre chaude impétuosité d’enfants et le battement de votre cœur !

Il est vrai, que si vous ne redevenez pas comme de petits enfants, vous ne pourrez pas entrer dans ce royaume des cieux. (Et Zarathoustra montra le ciel du doigt.)

Mais nous ne voulons pas du tout entrer dans le royaume des cieux : nous sommes devenus des hommes, — c’est pourquoi nous voulons le royaume de la terre. »

3.

Et de nouveau Zarathoustra commença à parler. « Ô mes nouveaux amis, dit-il, — hommes singuliers, vous qui êtes les hommes supérieurs, comme vous me plaisez bien maintenant, —

— depuis que vous êtes redevenus joyeux. Vous êtes en vérité tous épanouis : il me semble que pour des fleurs comme vous il faut des fêtes nouvelles,

— une brave petite folie, un culte ou une fête de l’âne, un vieux fou, un joyeux Zarathoustra, un tourbillon qui, par son souffle, vous éclaire l’âme.

N’oubliez pas cette nuit et cette fête de l’âne, ô hommes supérieurs. C’est là ce que vous avez inventé chez moi et c’est pour moi un bon signe, — il n’y a que les convalescents pour inventer de pareilles choses !

Et si vous fêtez de nouveau cette fête de l’âne, faites-le par amour pour vous, faites-le aussi par amour pour moi ! Et faites cela en mémoire de moi. »

Ainsi parlait Zarathoustra.